„Mehrblick“ mit Datenbrille: Virtual und Augmented Reality erweitern das reale Sichtfeld

Die Brille aufsetzen und in eine andere Welt eintauchen, virtuelle Objekte im Raum bewegen und Informationen digital im Sichtfeld haben – das ist nicht mehr nur ein Einblick in die Zukunft, sondern bietet vor allem mehr Überblick im Arbeitsalltag.

Dank Virtual und Augmented Reality sind viele Szenarien möglich, einige möchte ich kurz vorstellen:

Was genau ist Augmented und Virtual Reality?

1. Augmented Reality

erweitert die realistische Wahrnehmung durch computergenerierte Zusatzinformationen, wie Bilder, Videos und 3D Modelle. Sie tauchen direkt in Ihrem Sichtfeld auf und können Prozesse optimal veranschaulichen oder Sachverhalte um zusätzliche Informationen erweitern.

Erste Anwendungsbereiche für AR kamen in der Logistikbranche zum Tragen. Sie vereinfacht die Arbeit von Logistikangestellten in großen Auslieferzentren. Über die Datenbrille bekommt der Mitarbeiter den Standort und die Anzahl der Pakete angezeigt und bereitet sie für die Auslieferung vor.

2. Virtual Reality

Mit Hilfe von Virtual Reality tauchen Kunden, Mitarbeiter, Konsumenten oder Interessenten direkt in eine computergenerierte dreidimensionale Welt ein. Über eine Brille haben sie die Möglichkeit in Echtzeit mit der virtuellen Welt zu interagieren.

Durch unterschiedliche Sinneseindrücke bekommt ein Kunde beispielsweise das Gefühl vermittelt, sich tatsächlich in dieser Welt zu bewegen. Dies kann auch für Mitarbeiterschulungen sinnvoll sein. Piloten beispielsweise lernen in einem Flugsimulator, wie sie ein Flugzeug steuern. Dabei muss der Simulator möglichst realistisch sein, um eine gute Ausbildung zu gewährleisten.

Wie funktioniert diese Technik?

Die Augmented Reality Technologie basiert in der Regel auf vier Komponenten. Diese umfassen Sensorinput, Software, Positionserkennung und Darstellungshardware.
Damit eine Erweiterung der Realität möglich wird, muss diese zunächst mit geeigneten Sensoren digital erfasst werden. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe einer Kamera. Anschließend werden die Kamerabilder von einer Software verarbeitet, welche sie um die virtuellen Inhalte ergänzt.

Herzstück der oben genannten Software ist das Tracking, welches die genaue Position und Orientierung des zu erweiternden Objektes, sowie den Standort des Anwenders ermittelt. Unterschieden werden kann hierbei zwischen visuellem und nicht visuellem Tracking. Während nicht visuelles Tracking auf Sensoren wie beispielsweise GPS basiert, benötigt visuelles Tracking als Sensorinput eine Kamera und berechnet auf Basis visueller Features die Position und Orientierung der virtuellen Elemente. Die somit um digitale Features ergänzte Realität wird letztendlich auf dem Wiedergabegerät des Benutzers dargestellt.

Damit dies in Echtzeit möglich ist, durchläuft das Augmented Reality System die drei folgenden Prozessschritte circa 30-mal pro Sekunde. Zunächst werden die Kamerabilder vom System eingelesen und von störenden Einflüssen befreit. Anschließend wird anhand der im Kamerabild gefundenen Merkmale die Relation zwischen Kamera und erkannter Fläche berechnet.

Diese Berechnung bildet die Basis für die lagegerechte Darstellung der AR-Elemente. Abschließend werden die zur betrachteten Szene passenden AR-Elemente in das Kamerabild gerendert, sodass sie für den Betrachter sichtbar werden.

Möglich wird dies durch moderne Sensortechnik, die auf allen Stationen und Stufen des Prozesses Echtzeit-Daten erhebt. Diese werden im Anschluss von intelligenten Analyseprogrammen ausgewertet. Dadurch lässt sich der Produktionsablauf flexibel steuern und sogar weitgehend automatisiert an veränderte Bedingungen anpassen.

Augmented und Virtual Reality bieten heute viele neue Möglichkeiten. Egal ob im Arbeitsumfeld, im sozialen Leben, als neue Form des Konsumverhaltens oder als anschauliches Hilfsmittel bei moderner Wissensvermittlung –  die Datenbrille liefert nicht nur eine moderne Sicht auf die Dinge. Sie kann Arbeitsschritte konkret vereinfachen und effizienter gestalten. Schulungen können automatisiert oder Notsituationen trainiert werden.

Je nach Anwendungsbereich lässt sich Augmented Reality via Datenbrille oder mittels einer App über herkömmliche Smartphones oder Tablets nutzen. Dank Touch-Technologie sind Kunden und Mitarbeiter in der Lage, mit dem Inhalt zu interagieren. Ein 3D Modell eines Produkts lässt sich beispielsweise so anschaulich drehen oder zoomen. Eine Datenbrille hat den Vorteil, dass bei Produktionsabläufen, Reparaturen oder in der Logistik beide Hände für die Arbeitsschritte zur Verfügung stehen.

Ein dritter Anwendungsbereich ist die stationäre Realisierung. Ein schönes Beispiel hierfür bietet die Bernauer Straße in Berlin. Mit der „The Berlin Wall“- App von Timetraveler lassen sich historische Ereignisse direkt an der Mauer virtuell erleben. Der App-Nutzer geht dafür einfach an der Mauer spazieren und via App bekommt er die historischen Situationen auf seinem Smartphone oder Tablet angezeigt.

Weitere Anwendungsszenarien

1. Touristik und modernes Stadtmarketing

Auch für die Touristikbranche oder für das Stadtmarketing bietet AR moderne Vorteile. Ein gutes Beispiel dafür ist die „Bernauer Straße“ in Berlin. Mit der „The Berlin Wall“- App von Timetraveler wie oben im Beispielwird ein Stück Stadtgeschichte via App über Smartphone oder Tablet in Bildern und Filmen gezeigt und durch zusätzliche Informationen ergänzt. Direkt an den historischen Schauplätzen wird Geschichte erlebbar. Auch für Museen bietet AR eine ausgezeichnete Möglichkeit Exponate multimedial vorzustellen und Hintergrundwissen spannend zu vermitteln. Städte setzten so auf modernes Stadtmarketing.

2. Produktion und Service

In der Produktion kann AR zur Visualisierung komplexer Arbeiten genutzt werden. Einzelne Arbeitsschritte werden dem Mitarbeiter anschaulich mit Hilfe von Animationen angezeigt. Es werden weniger Fehler gemacht, Arbeitsschritte lassen sich schneller erlernen und die Produktivität wird gesteigert.

3. Vertrieb

Der Vertrieb bekommt durch AR ganz neue Möglichkeiten der Produktpräsentation. Der Vertriebsmitarbeiter hat die komplette Produktpalette zur Hand und kann Sie dem Kunden bequem auf dem Tablet zeigen. Ihre Kunden können mit dem Produkt interagieren und währenddessen einer automatisierten Produktbeschreibung lauschen – so werden Produkte erlebbar und schwere Produktkataloge gehören der Vergangenheit an.

4. Messen und Events

Ein Eye-Catcher auf dem Messestand – mit AR können Produkte und Produktionsvorgänge auf innovative Weise vorgestellt werden. Der Messeauftritt wird durch Interaktion zu einem Messeerlebnis, das den Besuchern in Erinnerung bleiben wird. Sie können Informationen zum Produkt erhalten, oder es virtuell auseinander bauen und das Innenleben bestaunen. Wie genau dies für Kunden erlebbar ist zeigt unsere "Succsess Story Optibelt".

 

5. Wissensvermittlung und Schulung

Eine AR-App auf dem Tablet kann als persönlicher Assistent bei neuen Mitarbeitern eingesetzt werden. Gerade in der Anfangszeit kann diese App helfen, sich mit den neuen Arbeitsschritten vertraut zu machen und Arbeitsprozesse zu erlernen. Darüber hinaus können Informationen, wie Betriebshandbücher oder interne Dokumente schnell und von unterwegs aufgerufen werden.

6. Logistik

In der Logistik ist es schwierig den Überblick zu behalten. AR kann dem Mitarbeiter schnell alle wichtigen Informationen zu einem Paket liefern und somit Prozesse vereinfachen. Standort und Anzahl der Pakete lassen sich mit dem Auftrag anzeigen. Zudem kann geprüft werden, ob eine Sendung vollständig ist und ob sie irgendwelche Schäden aufweist. Diese Daten können automatisch erfasst, ausgewertet und weiter gegeben werden.

7. Verlage

Verlage haben Schwierigkeiten in der digitalen Welt zu bestehen. Dank AR-Technologie können auch über Printmedien digitale Inhalte verknüpft werden. Reiseführer lassen sich mit digitalen Zusatzinformationen über Bilder und Filme ergänzen. Selbst Schulbücher werden durch digitale Inhalte ergänzt – lernen macht Spaß und wird zeitgemäß und interaktiv.

Ein weitres Beispiel liefert ein Kochbuch. Die Bilder darin sind mit den sogenannten Markern versehen, über die die Rezepte gescannt und in den Speicher der App übertragen werden können. Die App liefert dann beispielsweise Funktionen zur Erstellung einer Einkaufsliste, Kalender-Einträge für Verabredungen, Social Sharing der Rezepte und eine Supermarkt-Suche.

 

8. Shopping

Auch für den Bereich Online-Shopping kommt eine neue Erlebnisgarantie hinzu. Bestenfalls gehören aufwendige und teure Retouren der Vergangenheit an. Bei Kleidung ist das Interesse derzeit noch nicht ganz so groß, aber die Möbelbranche freut sich über die technischen Möglichkeiten durch AR.

Online-Shops bieten Apps, mit dessen Hilfe Kunden, bevor sie Möbel bestellen, vorher ihre Zimmer virtuell einrichten können. Dies ist natürlich auch für Möbelhäuser oder Architekten interessant. Sie können im Verkaufsgespräch mit dem Kunden zusammen, Ideen, Vorschläge und Wünsche veranschaulichen.
 

9. Freizeitgestaltung und Alltag

Veränderungen im sozialen Leben bringt Augmented Reality beispielsweise durch das Spiel Pokèmon Go in Umlauf und mobilisiert Massen. Die Wirklichkeit wird hier durch die App auf Spielebene um Monster ergänzt und die Spieler interagieren zwischen Welten und Spielern an realen Plätzen hin und her.

Fazit zu Virtual und Augmented Reality

Je nach Branche bieten Virtual und Augmented Reality tolle Möglichkeiten zu begeistern. Egal ob es sich dabei  um Schulungen, Wissensvermittlung, Service, Verkauf oder Marketing handelt. Aber auch für die Porduktion oder zur Vereinfachung von Prozessen und arbeitsschritten wir AR ganz pragmatisch eingesetzt und besitimmt schon heute den Alltag, wie beispielsweise beim Regalmanagement in der Logistikbranche.

Haben Sie einen guten Überblick bekommen? Oder haben Sie noch Fragen. gerne beraten wir Sie auch persönlich.

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Silke Drüke
Marketing Managerin

silke.drueke@fellowmind.de